Internetaffine Unternehmen beschäftigen heute knapp 50 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland und erwirtschaften überdurchschnittlich hohe Umsätze. Außerdem haben sie höhere Wachstumschancen und blicken positiver in die Zukunft als der Rest der Wirtschaft. Laut einer repräsentativen Studie des Bitkom sind internetaffine Unternehmen überdurchschnittlich innovativ und auch bereit verstärkt zu investieren. Wir zeigen Ihnen, welche aktuellen Trends im Digital-Business sich durchsetzen werden und welche Features Sie für Ihr Marketing einsetzen können.
Multichannel wird zum Standard
Webbasierte Geschäftsprozesse sind zunehmend die tragende Säule der Umsätze von Unternehmen. Ein Drittel der Käufer nutzt mehrere Kanäle, um sich zu informieren und zu shoppen. 23 Prozent kaufen im Store, recherchieren aber online. 11 Prozent kaufen online aber schauen sich das Produkt zuvor im Laden an.
Profitable eCommerce-Unternehmen unterscheiden sich von ihren Mitbewerbern durch die konsequente Umsetzung einer Mehrkanal-Strategie. Kunden erwarten Multichannel-Angebote und bewegen sich kreuz und quer über die Kanäle hinweg. Die Konsumenten halten gern nach Rabatten auf Facebook und Co. Ausschau, um diese dann später in einer Filiale einzulösen. Wer dieses neue Nutzerverhalten ignoriert, wird langfristig Kunden und Umsatzverluste verzeichnen.
Cross-Commerce-Stores ersetzen klassische Ladenkonzepte
Das herkömmliche Konzept stationärer Läden wird durch digitale Installationen und Funktionen ergänzt. Zu diesen Features zählen z. B. digitales Schaufenster-Shopping, Preisvergleiche via Tablet im Laden oder Geschäftswände als Projektionsflächen. In der Verzahnung von Online- und Offline-Welt durch sogenannte Cross-Commerce-Stores liegt die Zukunft des stationären Handels. Bereits 7 von 10 Personen informieren sich vor dem Kauf eines Produkts online. Der sogenannte ROBO-Markt (Research Online Buy Offline) ist 88 Milliarden € wert.
Zu den wichtigsten Herausforderungen im Cross-Commerce zählen unter anderem:
- Der Umgang mit einer neuen Generation smarter Mobilisten am PoS, die stets und überall online sind (Showrooming)
- Die Verlagerung von Umsätzen und Markenbildung vom Offline- hin zum Online-Segment
- Die Strategie und Realisierung erfolgreicher digitaler Konzepte im Offline-Store
Second Screen ist neuer Marketing-Clou für TV-Commerce
Content wird nicht mehr nur auf einem Bildschirm sondern gleich auf zwei oder mehreren Screens konsumiert. Die beliebteste Zeit der Nutzung von Smartphones und Tablets ist von 19 bis 21 Uhr – wenn der Fernseher nebenbei läuft. Mobile ist zusammen mit TV das stärkste Direkt-Response-Medium auf dem Markt.
Es müssen zukünftig mehr Kampagnen entwickelt werden, die das aktuelle TV-Programm mit einbeziehen. Durch die Platzierung von Hinweisen im TV-Spot z. B. können Nutzer auf die Mehrwerte in Second Screen-Apps hingewiesen werden. Nur wenn Zielseiten und Apps eine Verlängerung des TV-Angebotes sind und einen echten Mehrwert bieten, werden solche Formate akzeptiert und genutzt werden.
Social First
Der Hauptteil der Transaktionen im Digital Commerce geht eine Recherche in sozialen Netzwerken voran. Diese Informationssuche und gleichzeitiger Dialog ist mittlerweile kaufentscheidend. Händler müssen diesen Kanal aktiv in Ihre Marketing-Strategie einbeziehen und so in Kommunikation mit Kunden und Interessenten treten.
Die Vorteile und Möglichkeiten sozialer Netzwerke sind vielfältig: Systemimmanente Funktionen, wie das Empfehlen, Kommentieren und gegenseitige Beraten der User auf den Plattformen, schaffen Vertrauen und wecken Emotionen. Je nach dem individuellen Bedarf, können Bestellmöglichkeiten für Waren und Produkte aus dem Online-Shop oder Buchungstools für Dienstleistungen, wie Tickets, Mietwagen oder Flugreisen, direkt in Facebook integriert werden. User können bequem per Mouse-Klick kaufen, bestellen und buchen, ohne auf Ihre Unternehmenswebsite wechseln zu müssen.
Mobile Payment
Die Integration von Mobile Payment ist für den Erfolg von stationären Geschäften zukünftig entscheidend. Längst experimentieren etliche Unternehmen aus Handel, Gastronomie und Finanzwesen mit Mobile Payment. Via Funksignal der Kassengeräte wird an die Smartphones der Besitzer ein Bestätigungslink versendet. Anschließend genügt der Klick auf einen Bestätigungslink und schon wird der ausstehende Betrag abgebucht.
Noch blieb der große Durchbruch aus. Technische Hürden und eine nicht vorhandene Stringenz stehen dem bisher noch im Weg. 2014 wird der Markt aber einen weiteren Aufschwung verzeichnen. Im Vordergrund steht dabei besonders die Weiterführung des Mobile-Payment-Ansatzes hin zum “Portemonnaie als App”.
Avatar-Technologie
Einige Fashion-Shops im Internet bieten bereits Dressing-Rooms mit modernster Avatar-Technologie an. So zeigen SinnLeffers oder Street One, wie unkompliziert neue Looks am heimischen PC oder Tablet via Dressing Room getestet und kreiert werden können.
Der Einsatz der brandneuen Avatar-Technologie für die Produktpräsentation im Shop bietet dem Kunden Kaufberatung auf einem ganz neuen Level. Ein Dressing Room in Form einer digitalen Umkleide bietet die Möglichkeit, alle Artikel direkt am virtuellen Model zu kombinieren.
Service
60 Prozent aller Konsumenten sind an einem Einkaufserlebnis interessiert, das voll automatisiert ist. Eine Studie der Firma Cisco zeigt auch, dass 52 Prozent der Befragten einen Self-Checkout gegenüber dem klassischen Schlange stehen an der Kasse bevorzugen würden. Außerdem sind sie bereit, für einen persönlicheren Kundenservice auch mehr persönliche Daten preiszugeben, beispielsweise um individuelle Angebote zu erhalten. Durch mobile Apps wird der klassische Service, beispielsweise in Reisebüros oder Banken, fast überflüssig.
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