Täglich entstehen 12 Terabyte Daten durch Twitter-Feeds. Immer mehr Videos, Bilder und andere unstrukturierte Daten sind im Netz zu finden. Kurzum: Big Data ist überall! Bitkom-Päsident Dieter Kempf bezeichnet Big Data bereits als vierten Produktionsfaktor neben Kapital, Arbeitskraft und Rohstoffen.
Unternehmen werden allerdings mit einem rapiden Anstieg des Datenvolumens konfrontiert. Die Flut an Informationen ist aber nicht nur ein Fluch, sondern kann, wenn man das Potenzial richtig nutzt, ein Segen für Sie sein. Unsere Best Practices zeigen, wie Startups aber auch große Konzerne durch die Filterung des Know-hows im Wettbewerb die Nase vorn haben.
Best Practices
New York Times analysiert Twitter
Die New York Times (NYT) verfolgt einen experimentellen Ansatz auf Twitter. Aus einem Projekt von Daten-Jongleuren und Visualisierungs-Spezialisten ist das Social Media Monitoring-Tool “Cascade” entstanden. Tweets von NYT-Content werden dabei in Echtzeit in ihrer Verbreitung durch die Netzwerke visualisiert. Dies geschieht sowohl auf Makro-Ebene, im Zeitverlauf oder über ihre geographische Verteilung. Die NYT-Lab erhebt die Performance-Daten in Echtzeit, um Bedürfnisse der User abzudecken.
Samsung feilt mittels Big Data an Galaxy
Samsung treibt sein Smartphone Galaxy immer weiter voran – und das dank Big Data! Der Konzern hat die Konkurrenz-Kanäle von Apple beobachtet. Beschwerden zum iPhone nahm Samsung auf, um genau das bei dem eigenen Smartphone abzustellen. Folge: Das Samsung Galaxy verfügt über ein größeres Display als das iPhone.
Uber.com: Intelligente Taxi-Fahrten
Der Limousinen-Service Uber analysiert die kompletten öffentlichen Daten einer Stadt. Wann ist eine Theatervorstellung zu Ende oder die nächste Kinoprämiere? Diese Daten werden an die Fahrer der Nobel-Taxis weitergegeben. Kunden können gezielt angesprochen werden und die Leerfahrten haben sich auf ein Minimum reduziert. Das Start-Up bietet auch eine App an. Die App zeigt an, welche Limousine frei ist und gibt den aktuellen Standort durch. Wie lange die bestellte Limousine noch bis zur Ankunft braucht, wird ebenfalls übermittelt.
Drogerie dm optimiert Schichtpläne
Die Drogeriekette dm gehört in Deutschland zu den aktivsten Big Data-Anwendern. dm hat die Umsätze der letzten Jahre analysiert und weiß so, wann welche Filiale zu welchen Tageszeiten wie viel Personal braucht. Die Mitarbeiter wissen bis zu vier Wochen im Voraus über die Arbeitspläne Bescheid und müssen deutlich weniger spontane Sonderschichten einlegen.
Ihre Vorteile durch Big Data
- Big Data schafft Transparenz im „Datendschungel”. Unternehmen behalten den Überblick über Geschäftsprozesse und können fundierte Entscheidungen auf Basis der Datenanalyse treffen.
- Big Data erleichtert den Kundenzugang und lässt neue Zielgruppen erschließen. So können Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen auf die ermittelten Kundenwünsche anpassen.
- Big Data unterstützt Entscheidungsprozesse. Die Analyse dient als Grundlage für automatisierte Prozesse und für das Management.
Big Data is watching you
Unsere Datenspuren im Internet und im Mobilfunknetz enthüllen persönliche Vorlieben, das Surfverhalten und machen soziale Beziehungen sichtbar. Google erarbeitet sich beispielsweise solche Prognosen mit „Google Trends”. Der geografische Ursprung und die Zeitverteilung der Suchanfragen werden z.B. abgefragt. Die Trend-Zahlen sagen einiges über die Stimmung im Netz aus. Big Data is watching you. Sowohl Internetnutzer als auch Unternehmen sollten sehr sorgfältig und bedacht mit den Datensätzen umgehen.
Aktuelle Rechtslage
Dürfen in den USA fast wahllos Daten gesammelt werden, sieht die Rechtslage in Deutschland anders aus. Die rechtliche Zulässigkeit sollte bereits bei der Entwicklung einer Big Data-Strategie abgesteckt werden. Vermeiden Sie grundsätzlich personenbezogene Daten. Anonymisierung kann hier als Lösung greifen. Das Datenschutzrecht ist zu einer komplexen Materie geworden, die sich über verschiedene Gesetze verteilt. Wenn Unternehmen allerdings die wichtigsten Grundlagen im Datenschutz beachten, sind sie bestens gerüstet. Folgende Punkte müssen bei einer Big Data-Strategie eingehalten werden:
- Daten aus einer Vertragsbeziehung oder Abrechnungsdaten dürfen grundsätzlich nur zur Vertragsabwicklung verwendet werden.
- Wollen Sie Online-Daten für eine Analyse auswerten, verlangt das Telemediengesetz, die Kunden vorab zu informieren. Außerdem müssen die Nutzer die Chance haben, der Auswertung der eigenen Daten zu widersprechen.
- Lokale Standortdaten, dürfen für Big Data-Auswertungen nur anonymisiert aufgenommen werden.
Fazit
Jeder Mensch trägt täglich zu Big Data bei. Mit jedem Klick, jeder SMS, jedem Kauf in einem Online-Shop und mit jeder Eingabe im Navigationsgerät vergrößern wir die digitale Datenmenge. Für Unternehmen eröffnet sich dadurch die Option, produktiver zu sein als die Konkurrenz. Siemens, Audi und Toyota konnten demnach ihre Produktivität um bis zu sechs Prozent steigern, indem sie Daten über Entwicklungskosten, Qualität und Kundenbestellungen gesammelt und analysiert haben. Das wollen Sie auch? Internetagenturen wie TWT Interactive bieten professionelle Lösungen für Big Data-Projekte. Sprechen Sie uns gerne an!