Flat Design, Responsive Design oder Content Centric: Diese Begriffe springen einen förmlich an, wenn es um die Web-Design Trends für 2014 geht. “Less but better” heißt die Devise für 2014, die der Industriedesigner Dieter Rams wie kein anderer geprägt hat. Wir haben für Sie die wichtigsten Must-Sees gescannt, mit denen Sie die Kreation und Usability Ihrer Internetauftritte optimieren. Hier ist ein Überblick zu den wichtigsten Web-Design-Trends für das kommende Jahr.
Trend 1: Flat Design
Flat Design ist spätestens seit der Kacheloptik von Windows 8 und Apples iOS7 in aller Munde. Aber auch Apple hat mit iOS 7 beim Design nachgezogen und setzt auf den Trend der Einfachheit. In den letzten Jahren wurde im Kreativbereich haptisch oder gar hyperrealistisch gearbeitet. Flat-Design bewegt sich weg von 3D-Looks und bringt klare Strukturen für die Nutzer. “Form follows function” heißt hier die Devise, die auf reduzierte Art und Weise wichtigen Content in Szene setzt. Designer müssen daher immer klarere Navigationswege “gestalten”, um zum einen dem heutigen Informationswust wieder Herr zu werden und zum anderen den Bedürfnissen der Nutzer nach Einfachheit und Übersichtlichkeit gerecht zu werden. Immer mehr Alternativen zur Standard-Navigation finden Anklang auf den Websites. Servicebars, Ankernavigationen, Akkordeon statt Tunnelnavigation sind nur einige Beispiele.
Warum Flat Design ein klares Must-See ist, erklärt unser Creative Director Jens-Michael Blümel bei TWT TV:
Trend 2: Big & mixed Typografie
Die Typografie passt sich der Entwicklung des Flat Designs an. Der Trend geht hin zu größeren Fonts, die auffallen. Ob Navigation, Blog-Einträge oder Produktbeschreibungen: Die Typo muss vom Betrachter gesehen und “verstanden” werden, im Idealfall tritt ein Wiedererkennungswert zu Ihrem Unternehmen auf. Diese Trends sind in der Typographie zu erkennen:
- Body copy größer als 18 Points
- Header größer als 30 Points
- Banner größer als 50 points
Trend 3: Parallax Scrolling
Dieser Trend kommt aus dem Videobereich und bedeutet in der Psychologie “Bewegungsparallaxe”. Verschiedene Objekte mit unterschiedlichen Entfernungen bewegen sich rasant auf den Betrachter zu. Ähnlich einer Zugfahrt scheinen sich weit entfernte Punkte nicht zu bewegen, wobei nahe Objekte an einem vorbeirauschen. Im Web-Design sieht das wie folgt aus: Einzelne Elemente werden auf diversen Ebenen angeordnet und bewegen sich beim Scrollen unterschiedlich schnell. Vor allem Geschichten lassen sich durch den Scrolling-Effekt eindrucksvoll ins Web übertragen, wie Nike Better World zeigt:
Trend 4: One-Page-Design
One-Page-Design bricht alte Paradigmen auf und bietet für die ein oder andere Website Alternativen zum herkömmlichen Design an. Der auch als Single-Page-Design bekannte Trend bezieht sich auf den Aufbau einer Website als einzige Seite, auf der sich jegliche relevanten Informationen finden. Content lässt sich narrativ darstellen und die Navigation wird entlastet. Viele Apps verwenden diese Darstellung:
(Bildquelle: t3n)
Trend 5: Responsive Design
Responsive Design passt Webseiten an unterschiedliche Bildschirmgrößen an. Die Entwicklung einer separaten mobilen Seite ist nicht notwendig. Skalierbare Bilder und flexible Breiten gehören zum Standard-Repertoire des Responsive Design. Entscheider sollten sich im Vorfeld sicher sein, wie die Seite aussehen soll. So lässt sich eine Planung nach dem Mobile First-Ansatz abdecken – sprich die Website wird zu Beginn für kleinere Displays gestaltet und erst danach für größere Auflösungen.
Trend 6: Content Centric
Bei diesem Trend liegt der Fokus ganz auf dem Besucher. Header und Footer bleiben im Hintergrund, dafür rückt der Inhalt in den Mittelpunkt. Grosse Typografien, Videos und emotionale Bilder stellen den Content gekonnt in Szene. Website-Besucher erhalten so eine klare Linie und können ihren Fokus auf die Produkte setzen. Nike zeigt, wie es geht:
(Bild: Nike)
Trend 7: Gestensteuerung
2014 wird das Jahr der Gesten- und Augensteuerung. Microsoft und Intel treiben den Trend namens “Perceptual Computing” voran. Windows 8 ist wie beim Flat Design erneut Vorreiter, so dass im Update 8.2 Ende 2014 Gesten-, Sprach- und Augensteuerung im Betriebssystem fest verankert sein sollen.
Fazit
2014 steht im Zeichen des schlichten und ästhetischen Web-Designs – sprich “less but better”. Frei nach den 10 Prinzipien des “guten Designs” von Design-Urgestein Dieter Rams, wird cleanes Design immer wichtiger. Die oben genannten Trends haben sich schon 2013 abgezeichnet und werden nächstes Jahr weiter an Bedeutung gewinnen. Neue Entwicklungen und Techniken, veränderte Stilrichtungen und Geschmäcker prägen das Web-Design von Beginn an. Flexible Webseiten, die auf allen Endgeräten angezeigt werden können und in Funktion und Usability angepasst sind, sind weiterhin der wichtigste Trend in diesem Jahr.